Schöpfung inklusive - Inklusion als Unterrichtsthema
Marion Keuchen, Gabriele Klappenecker (2016): Schöpfung inklusive. Material zu Schöpfung und Inklusion für die Klassen 5/6. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.
Inklusion als explizites Thema des Religionsunterrichtes ist zurzeit eher ungewöhnlich, aber durchaus ein denkmöglicher Aspekt der Inklusionsdiskussion in der Schule. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass Gottes Schöpfung in der jüdisch-christlichen Überlieferung per se vielfältig angelegt ist und Inklusion eine logische Konsequenz darstellt.
Die Autorinnen erarbeiten das Thema "Vielfalt" nicht nur streng religiös, sondern unter anderem unter genderspezifischen, interreligiösen und schulgemeinschaftlichen Gesichtspunkten. Das ca. 50seitige Werk ist gut gegliedert aufgebaut und wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Die sprach- und textfokussierten Lernagebote richten sich an Schülerinnen und Schüler, die gute Schriftsprachkompetenz und gute kommunikative Fähigkeiten haben, etwa, wenn es darum geht, ein Thema vertiefend zu diskutieren oder z.B. religiöse Unterschiede herauszuarbeiten. Aus meiner Sicht sind die ambitionierten Lernagebote durchaus auch für ältere Schüler bzw. in höheren Klassen zu gebrauchen - bis hin in die Arbeit mit Erwachsenen, die sich im Kontext von Religon mit inklusiver Vielfalt auseinandersetzen wollen.
Aus meiner Sicht ist an dieser Stelle noch einmal darauf hinzuweisen, dass das Unterrichtswerk nicht ohne weiteres in Klassen mit Schülern mit Förderbedarf Lernen oder geistige Entwicklung einzusetzen ist, da die Lernagebote sich im textlich/sprachlich-diskursiven Bereich bewegen und ggf. durch adäquate nichtsprachliche Angebote ergänzt werden müssten.