Kooperationsformen des inklusiven Unterrichtes
Eines steht fest: inklusiver Unterricht ist kein Frontalunterricht, bei dem die Schülerinnen und Schüler unter dem Monolog einer Lehrkraft im „Gleichschritt“ voranschreiten. So weit so gut. Aber wie lässt sich inklusiver Religionsunterricht organisieren, dass die differenzierten Lernangebote ihre Wirkung entfalten können? Denn während es außer Frage steht, dass Schülerinnen und Schüler auf unterschiedlichen Lernniveaus nicht frontal unterrichtet werden können, ist das soziale Lerngruppengefüge im inklusiven Unterricht in Gefahr, sich in der Einzelarbeit zu „atomisieren“.
Die inklusive Unterrichtsforschung kennt daher verschiedene Kooperationsformen: individualisierende und kooperative, und betont damit, dass sowohl die Einzelarbeit als auch das Gemeinsame für die Dramaturgie des inklusiven Unterrichtes wichtig sind.
- Kommunikative Formen stellen eine niederschwellige, meist nicht-fachbezogene Form der Begegnung und des Austausches dar, etwa bei Ritualen oder in Situationen zu Stundenbeginn oder -ende.
- Koexistente Formen bedeuten, dass die Schülerinnen und Schüler jeweils alleine lernen.
- Kooperative Formen beschreiben das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern an einer Aufgabe.
- Subsidiäre Formen: Schülerinnen und Schüler unterstützen sich bei der Arbeit.
Für die Organisation des inklusiven Religionsunterrichtes ergibt sich damit die Aufgabe, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen gemeinsamen Phasen und individuellem Lernen. Dies ist bei gemeinsamen Stundenanfängen und -abschlüssen der Fall. Innerhalb der Lernsequenz einer Unterrichtsstunde bietet es sich an, dass Schülerinnen und Schüler in Partner- oder Gruppenarbeit kooperieren. Diese Gruppen können auch von einer Lehrkraft moderiert werden, zum Beispiel, wenn es um die Vertiefung eines Inhaltes geht.
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